Am Freitagvormittag demonstrierten 100 Menschen entschlossen unter dem Motto #FightFossilIndustry. Das gemeinsame Anliegen – ein Ende der zerstörerischen Machenschaften fossiler Großkonzerne – war den Demonstrierenden so wichtig, dass sie sowohl dem anhaltenden Regen trotzten, als auch ihre Schule, Arbeit oder Universität bestreikten.
Den Protest planten Fridays for Future Regensburg gemeinsam mit den Hörsaalbesetzer*innen von End Fossil: Occupy!, weshalb die Demoroute zu dem seit zwei Wochen besetzten Hörsaal H2 der Regensburger Universität führte.
In mehreren Redebeiträgen stellten die Aktivist*innen ihre Forderungen vor.
Sprecherin Paula von Fridays for Future zeigte in ihrer Rede den Zusammenhang von Kolonialismus und Klimakrise auf und erläuterte die Bedeutung eines Schuldenschnitts des Globalen Südens:
„Dem Globalen Süden sollen alle finanziellen Schulden gestrichen werden, damit dieser eine selbstbestimmte, sozial und ökologisch gerechte Transformation vollziehen kann. Denn Schulden sind ein großes neokoloniales Machtmittel des Globalen Nordens über den Globalen Süden. Mit diesem Machtmittel wird Zwang ausgeübt, im eigenen Land Raubbau von ausbeuterischen Großkonzernen zuzulassen, wie zum Beispiel Fracking von Erdgas in Argentinien oder Abbau von Kobalt im Kongo. Mit dem Raubbau werden die Länder nicht nur ihrer Ressourcen beraubt, ohne dass breite Teile der Bevölkerung einen Nutzen davon hätten – nein, es werden auch soziale und ökologische Verbrechen begangen, wie die Vertreibung und Ermordung von oft indigenen Menschen und die Vergiftung der Umwelt.“
In einer Rede über die Energieproduktion bezog Robin von End Fossil: Occupy! Stellung:
„Die Energieproduktion läuft gundlegend schief! Aus Krisen und Grundbedürfnissen schaffen Großkonzerne nach kapitalistischer Marktlogik Profite. Diejenigen, die in der Produktion beschäftigt sind, und die, die den Strom brauchen, haben keinerlei Mitspracherecht. Und dabei ist Strom doch ein Grundbedürfnis von uns Allen!
Die Energieproduktion muss komplett neu gedacht werden. Sie muss sozial, ökologisch und gerecht sein und sich an Bedürfnissen von Mensch und Umwelt orientieren. Sie muss ein demokratischer Prozess sein, bei dem das Gemeinwohl im Vordergrund steht, statt der Gewinnmaximierung einiger weniger.“
Am Campus angekommen, begrüßte man die Demonstrierenden mit einem Banner mit der Aufschrift „Energieproduktion demokratisieren / Globaler Schuldenschnitt“, was in eindrucksvoller Höhe von Studierenden am Hörsaaldach aufgehängt wurde.